Ganz ehrlich? Da halte ich nicht viel davon. Denn ich selbst weiß ganz genau, wieviel Kraft, Koordination und Körperbeherrschung frau braucht, um sicher diese schweren Asanas halten zu können. Und das geht meistens in der ersten Yogastunde noch nicht, im Gegenteil.
Für eine sichere Übungspraxis solltest du an folgendes denken:
Kontraindikationen ausschließen
Bevor es überhaupt los geht, frage dich selbst innerlich oder berate dich mit einer Person deines Vertrauens, die deinen Gesundheitszustand professionell unterstützt (z.B. dein Hausarzt, Physiotherapeut, …), ob du überhaupt Überkopf gehen darfst. In manchen Fällen ist das nämlich durchaus nicht zu empfehlen, aber da wir hier keine pauschalen Aussagen darüber treffen wollen und auch keine medizinische Betreuung anbieten, wähle gerne den sicheren Weg. Bei Fragen kannst du, dich jederzeit an deine Vertrauenspersonen wenden und alle Eventualitäten für dich persönlich abchecken. Wenn du grünes Licht bekommen hast und dich gerne trauen willst, dann lass uns gerne loslegen. Aber wie gesagt, immer langsam und mit der richtigen Technik, dann machen die Asanas nämlich richtig Spaß und du kannst angstfrei üben.
Deine eigene Verfassung anerkennen - jeden Tag auf’s Neue
Ganz wichtig für uns Trainer ist immer folgende Fragestellung: Übst du bereits länger Yoga? Oder hast du bereits die so wichtigen Bauchmuskeln und Nackenmuskeln gestärkt, sowie Arme und Schultern, dass du bedenkenlos mitmachen kannst? Falls du beide Fragen eher mit Nein beantwortest, dann lass dir ruhig Zeit und stärke vorab in spezifischen Vorübungen genau diese Partien. Am besten unter fachkundiger Anleitung, gerne auch bei uns in den Live-Sessions und mit der Möglichkeit Fragen zu stellen nach jedem Live in einem separaten Broadcast-Gruppencall. Wir nehmen uns gerne Zeit, dir all unsere Tipps und Tricks mitzugeben - am liebsten direkt im Austausch mit dir, dann klären sich offene Fragen dazu meistens von selbst.
Lass dein Ego weg, auf und abseits der Matte
Gerade in den Überkopf-Varianten sollte man sich eines immer bewusst machen: Jede Übung, auch wenn man sie noch so oft geübt hat, ist IMMER wieder eine neue Übung an genau DIESEM Tag. Man sollte sie mit der nötigen Vorbereitung, das heißt gut aufgewärmt, innerlich darauf eingestimmt und vor allem in aller Ruhe üben, damit sie gut gelingt. FÜR DICH gut gelingt, nicht für deinen Mattennachbarn, Zuseher außen herum oder die Trainer, die vorne immer so toll aussehen in den schweren Haltungen. Im Yoga gibt es keinen Wettbewerb, weder auf der Matte noch abseits der Matte. Niemand gewinnt einen Blumentopf oder irgendwelche Abzeichen, sondern Yoga übt man immer für sich selbst. Ende. Und diese Erkenntnis ist wahrscheinlich die wichtigste von allen, denn nur du selbst und die ehrliche Einschätzung deiner Fähigkeiten garantiert stressfreies Üben und vor allem den ersehnten Erfolg - endlich mal den Delphin meistern oder im Kopfstand stehen. Aber wenn du immer wieder übst, stabiler in deiner Basis wirst, dich dann auch traust mal beide Beine in die Luft zu heben und in aller Ruhe weiter zu atmen….dann genießt du den Augenblick erst wirklich. Die Voraussetzungen kennst du nun nämlich Trainingsfleiß, eine saubere Technik und eine gesunde innere Einschätzung zur eigenen Trainiertheit.
Akzeptiere Pausen für Körper und Geist
Ganz wichtiges Thema, wie ich finde. Nicht an jedem Tag ist frau in der Lage gleichermaßen zu üben. Ob man mal krank ist, sich vielleicht doch nicht traut, keine Lust hat oder auch unbedingt üben will, aber irgendwie klappt es nicht… all das sind Hinweise für die wichtigste Erkenntnis auf deinem Weg hin zu den inversiven Haltungen. Nämlich auch mal Pausen zuzulassen, wenn es sich einfach nicht gut anfühlt. Übrigens, ein ganz wichtiger Grund nicht über Kopf zu gehen ist Müdigkeit. Ja, genau - richtig gelesen! Wir haben alle anstrengende Tage, an denen man so unter Strom steht und gar nicht merkt, wie ausgepowert man ist. Oder man kann kaum noch die Augen offen halten, würde aber so gerne üben, wenigstens 10 Minuten. Oder man hat es sich doch selbst fest versprochen und der Tag war auch nicht toll, da wäre Yoga doch super zum Abschalten. Genau, zum Abschalten! Nicht um in herausfordernde Übungen mit sehr viel Krafteinsatz zu gehen, obwohl man eigentlich weiß, das es keinen Sinn macht. Mach an solchen Tagen lieber ruhig, such dir eine einfachere Praxis aus, vielleicht auch nur eine Meditation oder…du machst halt morgen wieder mit. Es ist immer deine Entscheidung, Lovely, aber uns ist deine Gesundheit sehr wichtig und da Andrea und ich als Profis schon oft genug auch müde trainieren MUSSTEN (ob sinnvoll oder nicht, zum Beispiel wenn alle anderen Trainer-Kollegen keine Zeit hatten, wir einspringen mussten, usw.) und oft schon vorher wussten, dass wir nur halbe Kraft fahren werden, um uns nicht zu verletzen oder ähnliches. Also, runter vom Gas, wenn es Sinn macht!
Vergleiche dich nicht
Und hier noch meine wichtigste Bitte: Du übst vor allem auch deswegen Yoga, um zu lernen, dich NICHT mit anderen zu vergleichen. Das ist der Kern des Yoga, keinerlei Bewertung über sich selbst und seine direkte Umwelt abzugeben. Und glaube mir, ich weiß selbst, dass das nicht immer einfach ist. Gerade auf Social Media-Plattformen stolpert man ständig über tolle Bilder, Übungen, die genial ausschauen, toptrainierte Yogis und andere Sportler, die das irgendwie mit links meistern. Vergiss es. Ganz schnell. Keine ist wie du, niemand hat deine Geschichte mit deinen Körper und deinen Herausforderungen. Und im übrigen fängt jeder mal klein an auf der Matte und zwar mit einer leichten Übung. Die Vollprofis, bei denen alles spielerisch einfach aussieht, haben jahrelang, wenn nicht sogar jahrzehntelang an den Übungen gefeilt. Und sind selbst mehr als einmal gescheitert, soviel steht fest. Diese Bilder findet man allerdings selten auf Social Media ;-)
Aber es ist sehr heilsam für deine persönliche Einstellung auf und abseits der Matte, mit offenem Geist, freudigem Herz und viel guter Laune sich letzten Endes selbst auf der Matte zu begegnen. Und deswegen sind wir ja alle hier, stimmt’s? Bewahre dir diese Lust am Ausprobieren, übe stetig, sicher und ohne Ego - dann klappt’s auch mit den Überkopf-Haltungen.
Und wenn du gerne lernen möchtest, wie sie genau funktionieren und auf was du aufpassen solltest, dann mach gerne mit als RISING STAR auf unserer Trainingsplattform. Hier hast du alle Levels und Yogeinheiten am richtigen Platz, um in aller Ruhe zu Hause oder unterwegs in deine Praxis einzutauchen und sicher zu üben. Und bei Fragen, sind wir natürlich immer für dich da, Lovely!
Kennst du das auch? Auf Instagram und Co. findet man hunderte toller Fotos von superbiegsamen und gleichzeitig starken Yogis, die richtig super aussehen! Ich frage mich immer: Ist das jetzt abschreckend für Anfänger? Oder eher ein Asporn, für alle die selber mal den Kopfstand oder Handstand können möchten? Zeit, um darüber zu reden!
Aber keine Bange, Lovely! Niemand kann diese kompliziert aussehenden Asanas gleich vom ersten Tag an, das ist denke ich völlig logisch. Allerdings habe ich auch von Kundinnen gehört, dass sie zum Teil schon in der ersten Yogastunde den Kopfstand “ausprobieren” sollten - obwohl sie noch nie vorher Yoga geübt hatten.
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